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Film Mobbing

Schüler:innen des Gymnasiums Hittfeld (14 bis 15 Jahre)

Wir stießen auf ein schockierendes Mobbing-Video im Internet, das uns tief berührte. Sofort wussten wir, dass wir handeln mussten. Das Thema wurde uns wichtig, und wir beschlossen, unsere eigene Idee dazu zu verfilmen. Es war uns ein Anliegen, andere auf diese dringende Problematik aufmerksam zu machen und Mobbing zu bekämpfen. Mit unserer engen Freundesgruppe und der Unterstützung unserer Schulsozialpädagogin starteten wir das Projekt. Die meisten von uns übernahmen Schauspielrollen, während sich eine Person um die Aufnahmen und den Schnitt des Films kümmerte. Am Tag nachdem wir das Video entdeckten, teilten wir unsere Idee mit der Sozialpädagogin, die uns sofort unterstützte. Bereits am nächsten Tag begannen wir mit den Dreharbeiten und konnten die meisten Szenen aufnehmen. Am darauffolgenden Samstag wurden die letzten Szenen von unserer Kamerafrau und einer Darstellerin gedreht, und nach insgesamt 3 Tagen waren die Dreharbeiten abgeschlossen. Sofort begannen wir mit dem Filmschnitt, und innerhalb kurzer Zeit war der Film fertiggestellt. Der schönste Moment für uns war, als wir den Film verschiedenen Personen zeigten und viel Lob erhielten. Wir hoffen, dass unser Film dazu beiträgt, Mobbing zukünftig zu verringern und Bewusstsein zu schaffen.

Laudatio der Jury:

Einen wirklich bemerkenswerten Beitrag erhielten wir von einer Gruppe Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Hittfeld, die sich als Teilgruppe der sogenannten #Webcoaches des Gymnasiums zusammengefunden haben, um sich dem Thema Mobbing im Rahmen eines Filmprojektes anzunehmen.

Bevor ich jedoch zu dem eigentlichen Beitrag komme, möchte ich den Begriff und die Aufgaben der Webcoaches erklären, weil ich das wirklich eine ganz tolle Sache finde.

Die Webcoaches am Gymnasium Hittfeld sind Schülerinnen und Schüler, die anderen Kindern zur Seite stehen, wenn es um „Probleme im Netz“ geht.

Damit ist nicht gemeint, dass das WLAN ausgefallen ist, sondern es geht hier um echte Probleme, wie Cybermobbing, Privatsphäre im Netz, Rechte am Bild, Abzocke im Internet, Datenschutz im Netz oder Ähnliches. Sie stehen als Ansprechpartner zur Verfügung, natürlich vertraulich und auf Augenhöhe, aber sie wirken auch präventiv.

So bieten sie auch Veranstaltungen und Workshops an, in denen sie bestimmte Themen ganz konkret gemeinsam mit den Schülern erarbeiten (zum Beispiel Spielregeln im Klassenchat).

Für diese Idee, so eine Instanz zu etablieren und dieses Engagement von Kindern für Kinder, möchte ich ein großes Kompliment aussprechen, da diese Themen immer wichtiger werden und unsere Kinder und Jugendlichen die Hilfe und Unterstützung so sehr brauchen.

(Ich selbst habe Kinder in dem Alter und würde es super finden, sie in dieser Hinsicht ein Stück weit beschützt zu wissen.)

Denn auch wir Erwachsenen können hier noch ganz viel lernen und es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass die Kinder mit diesen Problemen nicht allein gelassen werden. Sicher fällt es einem auch ein wenig leichter, sich zu diesen Themen mit seinen Mitschülern auszutauschen und anzuvertrauen, als sich an Lehrer oder Eltern zu wenden.

Nun aber zurück zum eigentlich eingereichten Beitrag von den sieben Schülerinnen und Schülern, alle im Alter von 14 und 15 Jahren, die offenbar ganz alleine und ohne Unterstützung von außen diesen tollen Film zum Thema Mobbing gedreht haben.

Ein so großes Thema, das leider zum Schulalltag gehört und bei dem es ebenso wichtig ist, dass die Betroffenen den Mut haben, sich zu offenbaren. Genauso wichtig und auch sehr treffend dargestellt, ist der Mut, sich gegen die Gruppe zu stellen, Zivilcourage zu zeigen und zu helfen, wenn man von so einer Situation etwas mitbekommt.

Eine großartige Leistung, ein toller Film mit talentierten Nachwuchsschauspielerinnen, der zum Nachdenken anregt aber gleichzeitig auch einen Ausweg für Betroffene aufzeigt. Die Affinität zu den digitalen Medien der Webcoaches hat sicher den Dreh erleichtert.

Sehr großes soziales Engagement, gepaart mit dem sehr professionellen Einsatz der Kamera, hat mit Fug und Recht den 2. Platz aus der Kategorie 11-15 Jahre verdient.

Herzlichen Glückwunsch zu diesem gelungenen Projekt!